Montag, 25. Juni 2012

Wie auf Wolken...



Irgendwas nagte an mir. Ich hatte das Gefühl, dass meine super-gepolsterten kompfortablen Lauschuhe zunehmend schwerer wurden, mich geradezu behinderten. Gerade im Gelände, jenseits des Asphalts, hatte ich das Gefühl, den Boden nicht mehr richtig spüren zu können.

Ich sprach Désirée an und fragte nach Ihrer Erfahrung mit Läufern und Schuhen.Sie empfahl mir Barfuß-Schuhe und ich hörte auf sie: In einem Sport-Fachgeschäft meinte der Verkäufer: „Five-Fingers? Total toll. Probieren Sie einfach mal!“

Tja, das Probieren war nicht so einfach! Ich habe bestimmt pro Schuh sieben Minuten gebraucht bevor ich mit den Zehen im jeweils richtigen „Fach“ war.
„Langsam anfangen mit den neuen Schuhe“, das waren Désirées Worte. Das tat ich dann auch: Erstmal ein paar Meter im Haus, dann auf ziemlich ebenen drei Kilometern, dann juckte es mich und ich lief 5 km im Gelände. Es machte tierischen Spaß – am nächsten Tag spürte ich meine unteren Waden wie nach einem langen Lauf.

Heute laufe ich locker bis Halbmarathon in den Zehenschuhen, auf nahezu jedem Boden. Ich knicke nicht mehr um, bin viel stabiler, schneller und habe auch das Gefühl, viel aufrechter zu laufen und  effektiver zu trainieren. Nach dem ersten Muskelkater im kleinen Zeh, kann ich mit meinen Zehen total viel anstellen. Sehr beweglich sind sie geworden, kräftig und irgendwie auch sonst aktiver. Kalte Füße gehören übrigens auch der Vergangenheit an!
Meine gut gedämpften Schuhe sind alle verschwunden, ich laufe in den Wettkämpfen meist Nike Free (2.0) und was ich damit erlebt habe, das erzähle ich auch noch. Später. Jetzt muss ich loslaufen! 

Wir trainieren nämlich für den Oxfam-Trailwalk www.engelundhelden.org Und auch dort werde ich auf Teilstrecken „fast barfuß“ unterwegs sein... 


... von Ruth Urban www.coachYourMarketing.de)

Dienstag, 12. Juni 2012

Embodiment – Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche


Das assistierte Entspannen des Iliacus Muskels gehört sozusagen zu meiner täglichen Routine, da dieser durch das viele Sitzen oft stark verkürzt ist. 

Mosby's Medical Dictionary,
8th edition. © 2009, Elsevier
.
Während einer biokinematischen Behandlung oder einem körperlichen Training können sich emotionale Blockaden lösen, welche durch traumatische Ereignisse wie Unfall, Verletzungen im Körper gespeichert sind. Diese Wechselwirkung von Körper und Psyche fasziniert mich immer wieder! So auch das folgende Beispiel letzter Woche, welches ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:
 
Nachdem sich meine Klientin bei Walter Packi einer Erstbehandlung unterzogen hatte, schaut sie immer wieder bei mir vorbei – sie „arbeitet“ an ihren Fuss-, Knie- und Beinbeschwerden. Durch den Aufprall ihres Autos – während dem sie auf der Bremse und auf der Kupplung stand – wurde ihre Muskulatur einem besonderen Reiz ausgesetzt, was zu einer unwillkürlichen Muskelveränderung führte. Diese Strukturveränderung löst sich nicht von selbst und kann sich unmittelbar nach einem Unfall, vielleicht aber auch erst Jahre später zeigen, meist in Form von Schmerzen. 

Hier nun das Szenario:
Während des Lösens des Iliacus Muskels und mitten in unserem Gespräch tauchen unvermittelt Bilder des Jahre zurückliegenden Autounfalls in meiner Klientin auf. „Komisch?! Bestimmt hängt diese Körperstelle irgendwie mit meinem Autounfall zusammen.“ meint sie..., bricht in Tränen aus. Ich weise sie an, die Butterfly-Technik anzuwenden – abwechselndes Klopfen mit vor dem Körper überkreuzten Armen – während ich mit meiner Behandlung fortfahre. Langsam versiegen ihre Tränen. Wir reflektieren – ich coache sie. Kurz darauf meint sie: „Mein Bein fühlt sich jetzt gerade wie gelähmt an!“ Einen kurzen Moment später: „Jetzt weiss ich! Ich hatte Angst, gelähmt zu sein!“ Darauf bricht es aus ihr heraus – heftiges Schluchzen und Weinen folgen ihren Worten. Ich unterbreche meine Behandlung am Iliacus, wechsle zum Tapping (EMDR taktil). Dadurch verarbeitet meine Klientin einen weiteren Teil Ihres Autounfalls. 

Anschliessend an die Sitzung spürt sie, wie sich die Muskulatur (fast) von allein gelöst hat – ihr Bein fühlt sich leichter an. Nun ist es ihr möglich, im regelmässigen Üben der Rückneigung befreiter weiterzufahren.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Impressionen - erster BarfussTag vom 2. Juni 2012

Bilder sprechen mehr als tausend Worte.
Deshalb lassen Sie folgende Impressionen des Tages auf sich wirken.




Bei strahlendem Sonnenschein - extra für uns bestellt ;-) - und angenehmen Temperaturen führte ich den BarfussKurs in zwei Gruppen - eine Gruppe am Morgen und die andere am Nachmittag.

Jeannette Perucchi unterstütze mich tatkräftig im Vorfeld und war anschliessend dafür besorgt, dass wir den Platz sauber und aufgeräumt hinterlassen konnten.

Martin Hahn, Teilnehmer des Swiss Marathon Alpine 2011 in FiveFingers Minimal Footwear war bereit, über seine sozusagen BarfussLäufer-Erfahrungen zu berichten. Daneben fing er die fotografischen Impressionen den ganzen Tag über ein.

Arja Bolliger von und mit SoleRunner und Beatrice Küng, Didier Körössy von und mit Vibram FiveFingers waren ebenfalls mit von der Partie. Sie stellten den workshop-TeilnehmerInnen nicht nur Testschuhe zur Verfügung, sondern nahmen sich auch genügend Zeit die Interessenten fachmännisch zu beraten.

Ich danke euch allen (barfusslaufende Teilnehmer und unterstützende Seelen) herzlich für euer Engagement, Interesse und das begeisterte Mitmachen.
Mir hat es Spass gemacht!

Gleichgewicht zum zweiten… noch mal Karl


Sie haben recht! Eine Dauerstimulanz wie bei Karl bedeutet mit der Zeit ebenfalls ein Gleichgewicht – jedoch ein völlig ungesundes. Das ist vermutlich die Krux an der Geschichte. 

Wie oft höre ich folgenden Satz? „Ich kann nicht mehr als eine paar Tage, eine Woche Urlaub nehmen, denn sonst werde ich müde. Das ist will ich nicht.“ Für Menschen wie Karl genügen eine Woche nicht, um ihr „System“ runter fahren zu können – um Ausgleich zu schaffen.  

Aber was passiert wenn er mal runter fährt?

Dann kommt die Müdigkeit , die ja eigentlich schon lange da ist - endlich kann sie sich zeigen. Sie macht Angst , denn sie bedeutet eine Bedrohung, nämlich ein „Raus aus dem Gleichgewicht der krank machenden Dauerstimulanz“. Er, der immer leisten muss, gönnt sich aus dieser Angst heraus keine Ruhe – Müdigkeit darf nicht sein!

Karl lebt ein ungesundes Ungleichgewicht. Er hat gelernt, das nur wertvoll und akzeptiert ist, wer nach  dem männliche Prinzip unentwegt leistet, macht, etwas tut…! Es gilt nur die-, derjenige etwas, die, der einen vollen Terminkalender vorzeigen kann und unermüdlich mit irgend etwas beschäftigt ist.

Fähigkeiten, wie annehmen können, geschehen lassen, inne halten, vertrauen – das weibliche Prinzip – ist nicht gefragt, erachtet man in unseren Breitengraden gar als minderwertig. Deshalb darf Müdigkeit unter keinen Umständen sein! In Momenten der Müdigkeit ist Karl mit seinen ungeliebten, deshalb ungelebten Schattenseiten konfrontiert – welche sehr wohl zu jedem Lebewesen gehören.

Was wenn Karl wirklich nicht mehr hochkäme....? Abgesehen davon muss man erst einmal aushalten, was für Gedanken hochkommen, wenn man zur Ruhe kommt. Halten Sie sich selbst und ihre (meits) ängstigenden Gedanken aus?
Nach dem Gesetz des Gleichgewichts ist es unerlässlich beide Seiten (Yin - Yang) in uns zu leben. Nur so sind wir natürlich fit und fähig unseren Alltag (leichter) zu bewältigen - vielleicht sogar geniessen zu können. Unser System strebt unablässig nach Ausgleich – keine Leistung ohne ausreichende Ruhe. Das eine gibt es auf Dauer ohne das andere nicht…  

Freitag, 1. Juni 2012

Karl ist raus – aus seinem Gleichgewicht


Karl rennt den ganzen Tag von Termin zu Termin ohne wirklich ein Ziel zu haben. Selbst in seiner Freizeit geht die Hektik weiter. Zusätzlich ängstigen ihn die unsichere Wirtschaftslage, die Umweltverschmutzung. Die tägliche Informationsfülle, der er täglich ausgesetzt ist, überfordern ihn. Dauerstimulation Tag ein, Tag aus… das ist Stress vom Feinsten.

Was geschieht bei Stress im Körper? 

In einem Fall wie bei Karl werden neben dem Hormon Adrenalin, auch Noradrenalin und Kortisol ausgeschüttet. Diese Hormone sollen uns für eine Kampf- und Fluchtsituation wappnen – eine äusserst  notwendige Massnahme des Körpers aus der Zeit unserer Steinzeit-Vorfahren . Bei einer Auseinandersetzung mit einem Mitarbeiter, im Strassenverkehr oder der eignen Partnerin aber keine zeitgemässe, effektive Reaktion mehr.

Während das Adrenalin relativ schnell abgebaut wird, können Noradrenalin und Kortisol noch bis zu sechs Stunden nach einem Stress auslösenden Ereignis oder Gedanken-Karussell erhöht sein! Was heißt das für Karl? Sein System hat kaum Zeit herunterzufahren und sich zu erholen und dies bedeutet eine ständige Ausschüttung dieser Hormone. Das hat langfristig eine Schädigung des gesamten Organismus zur Folge.

Was passiert mit Karl?
Viel zu oft erwacht der Mensch erst, wenn sein eigener Körper ihn ausbremst und mit Schmerzen, Nervenzusammenbruch oder gar Burnout reagiert. Zuvor jedoch sendet der Körper Zeichen, wie beispielsweise Migräne, Nackenverspannungen, Bandscheibenvorfall, Verdauungsstörungen, Schlafstörungen, übermässige Müdigkeit, Lustlosigkeit, aber auch Appetitlosigkeit,… (diese Liste ist längst nicht abschliessend)

Karl ist dabei die zaghafte Stimme seiner Seele zu überhören oder gar zu ignorieren. „Der Schmerz ist der Schrei der Seele nach Veränderung.“ Hören Sie auf die Stimme Ihrer Seele? Die Signale Ihres Körpers?  Schenken Sie dieser Ihrer Stimme, Ihr Vertrauen. Sie weiss genau wenn es genug ist und was Ihnen gut tut. 

Auf unser Äusseres bedacht, besuchen wir regelmässig Friseur, Fitnesscenter, Masseur, Kosmetikerin, usw. Unser Inneres jedoch vernachlässigen wir sträflich.  Es ist höchste Zeit! Schenken Sie Ihrem Herzen, Ihrer Seele die nötige Aufmerksamkeit und Ruhe. Pflegen und stärken Sie so Ihren Kern, Ihr Inneres, Ihre Persönlichkeit! Für andere vielleicht nicht sichtbar, aber spürbar.