Mittwoch, 18. April 2012

Stressabbau beim Hund - experimentelle Kurzintervention

Chicco, ein schwarzer Labrador Rüde, stand mit aufgerichteter Rute aufgeregt am Gartenzaun und fixierte gebannt seinen Widersacher vom letzten Wochenende. Dieser kam einige hundert Meter weit entfernt des Weges. Kurz zuvor berichtete mir meine Bekannte vom heftigen Zweikampf der beiden Rüden.

Ohne zu zögern, fragte ich meine Bekannte, ob sie mit einem Experiment einverstanden wäre. Nach ihrer Einwilligung begann ich Chicco abwechselnd auf seine rechte und linke Schulter zu klopfen (bilaterale Hemisphären- Stimulation), während er seinen Rivalen unablässig und völlig unbeeindruckt von meinem Tapping, im Visier behielt.

Wir beide beobachteten Chiccos Reaktion (auf mein Klopfen) gespannt: Nach ein paar Tappings atmetet Chicco merklich ruhiger, seine Rute senkte sich allmählich. Ich klopfte ohne Unterbruch weiter. Nicht lange darauf begann Chicco genüsslich zu gähnen, kehrte dem Gartenzaun (und somit seinem Widersacher!) den Rücken und trottete gemächlich zum Haus wo er sich sichtlich entspannt auf seine Decke legte... Wenig später spazierte sein Widersacher an unserem Haus vorbei, aber das liess Chicco völlig unbeeindruckt.

Die bilaterale Hemisphären-Stimulation (EMDR - visuell, taktil, auditiv möglich) wirkt unmittelbar auf das limbische System - dem Reptilienhirn. Diese Stimulation bringt das System nach einschneidenden, schockierenden Erlebnissen in Einklang: Beruhigung tritt ein - Stress kann abgebaut werden - Heilung kann eintreten.

Für gewöhnlich wende ich dieses effektive, wissenschaftlich anerkannte Verfahren in meiner Praxis (mit Menschen) an - als Emotions-, Ziel- und Ressourcencoaching. Da es auf den Urinstinkt wirkt, sollte es auch bei Tieren anwendbar sein. Was oben genanntes Experiment sozusagen verdeutlichen konnte...

Dienstag, 10. April 2012

Rückwärts die Treppe hinunter vor Schmerzen? Hallux valgus...

"Du hast sicher einen Tipp für mich", meinte eine neue Biokinematik Klientin eines Tages. "Seit Wochen schon plagen mich meine Füsse am Morgen beim Aufstehen. Der stechende Schmerz ist so schlimm, dass ich kaum gehen kann. Stell dir vor, ich gehe sogar rückwärts die Treppe hinunter!" So beginnt unsere Konversation und ich gab folgende Tipps:
  • Weiche den Schmerzen nicht aus: Mit dem Ausweichen beginnst du einen Umbau der Muskulatur, in eine ungewünschte Richtung - der Beginn eines Rattenschwanzes. 
  • Nehme dir Zeit, gehe durch den Schmerz, presse die Zehen in den Boden und stosse dich bei jedem Schritt ab. 
Anschliessend bringe ich ihr drei simple, aber sehr effektive Fuss- und Zehenübungen bei, die sie natürlich konsequent durchführen wird - ich kenne sie. 

Am nächsten Tag bereits erreicht mich folgendes SMS:
"Désirée! Das muss ich dir jetzt aber erzählen: Habe gestern wieder die Fussübungen gemacht. War heute morgen beim Aufstehen schon vorbereitet auf die üblichen stechenden Schmerzen und weisst du was? Sie kamen nicht. Mannohmann! War das ein Wow-Erlebnis! Nun bin ich natürlich noch motivierter die Übungen regelmässig zu machen."


Nicht immer ist der Effekt so durchschlagend! Jedoch je früher Sie bereit sind, umzudenken und biokinematisch zu trainieren, desto schneller erreichen Sie Ihr Ziel und können schmerzfrei und beweglicher werden.

Freitag, 6. April 2012

Bin dann mal weg - im wahrsten Sinne des Wortes

Völlig unbeschwert, gut vorbereitet und von meinem Navi unterstützt, machte ich mich am vorletzten Wochenende - zum "Tag der offennen Tür" bei Violetta Hermann-Rauer auf (Seelenswing). Ohne mein Navi würde ich mich nie in die Nähe einer Grosstadt wie München wagen.

Meine Fahrt - von diversen Fairwell-SMS lieber Menschen, der milden Frühlingssonne, den inspirierenden CDs von Veit Lindau (Life Trust Akademie) - begleitet, fühlte sich entspannt an. Ich wollte das Beste aus den drei Stunden Fahrt machen, möglichst geniessen, mir Zeit lassen, gesund und entspannt mein Ziel erreichen.
Ungefähr 30 Kilometer von München, als der Verkehr merklich dichter wurde, fuhr ich auf einen Parkplatz und genehmigte mir eine letzte Pause. Ich streckte mich genüsslich, bog meine Wirbelsäule nach hinten durch - die Königsübung nach stundenlangem Sitzen. Dann stieg ich erholt wieder ein und schaltete das Navi ein.

Was war das?! Keine Karte, ausser die der Schweiz und Liechtenstein?! Deutschland nur graues Niemandsland?

Adrenalin, Kortisol... all over in meinem Körper spürbar. Ruhig durchatmen - nur keine Panik. Komfortzone adé. Grüezi Null-Komma-plötzliche-Lebendigkeit - sprich Abenteuerzone... "Life begins at the end of the comfort zone", pflegt auch Neale Donald Walsch zu sagen. Kaum zu glauben, wie meine Gedanken Purzelbäume schlugen. Das kann und darf nicht sein!

Wie meistere ich diese Herausforderung jetzt? Wie lösten wir früher - ohne Navi - solche Aufgaben?

Dank Handy und der persönlichen Unterstützung meiner lieben Freundin, Violetta, erreichte ich mein Zielort - mit einem Abstechter nach München rein - schliesslich sicher.

ÜBRIGENS: Gemäss dem Gesetz der Anziehung, war eh klar, dass ich nicht ohne diesen Abstecher in die Stadt auskam. Denn durch meine Angst in die "Grossstadt" reinzufahren, zog ich dieses Ereignis selbst an.

Wie wohltuhend die Worte meiner Freundin klangen: "Dann hast du dein Ziel gleich erreicht, meine Liebe. Und ich steh vor dem Gartentor." Tatsächlich, da stand sie und winkte mir freudig zu...

Mittwoch, 4. April 2012

Gedankenspiralen, die einfach nur weh tun - Feststecken in der Vergangenheit

In meiner Arbeit als Coach erlebe ich sehr häufig, dass meine Klienten sich in der Vergangenheit "festbeissen". Ihre Gedankenspirale dreht und dreht sich unaufhörlich. Sie wiederholen sich ständig, stecken fest in Geschehnissen, die sie nicht mehr ändern können.

Was passiert da in uns? In solchen Momenten fühlen wir uns ohnmächtig, hilflos und ausgeliefert. Wir machen uns selbst zu Opfern von Umständen. Mit anderen Worten: Wir können uns mit unseren Gedanken buchstäblich selbst verrückt machen. Oder aber wir machen es ganz anders: Wir verleihen uns Flügel und begeben uns in andere Sphären.

Mit unseren Gedanken kreieren und gestalten wir unsere Welt tagtäglich selbst. Ob wir eine Heraufoderung annehmen oder ein Problem lösen müssen, uns auf etwas freuen oder Angst vor etwas haben. Unser Denken setzt einen Prozess in Gang - ob beschwingt oder schwer, entscheiden letztendlich nur Sie selbst. Aber wie?

Unsere Gedanken haben auch einen direkten Einfluss auf unser Körperempfinden (Wechselwirkung von Körper und Psyche): 
Sie denken etwas über sich, eine andere Person, eine vergangene Situation - wertschätzend, freundlich, liebevoll oder aber abwertend, wütend, traurig. Den Gedanken entsprechend fühlen Sie und anschliessend reagiert Ihr Körper mit Leichtigkeit, Wohlwollen oder Verspannung auf Ihr Gefühl. Ja, liebe Leser, unsere Gedanken haben einen direkten Einfluss auf unser Körperempfinden.

Wie reagiert Ihr Körper beispielsweise auf folgende Aussagen? "Das Leben ist Kampf und Krampf." "Ich muss mich durchbeissen."

Was fühlen Sie? Freude oder Angst, Wut, Stress? Wie fühlt sich Ihr Körper an? Locker oder angespannt? Leicht oder schwer? Wo im Körper können Sie diese Empfindungen spüren? Brustkorb, Hals...? 
Wie reagiert Ihr Körper auf folgende Aussagen? "Ich nehme Schritt für Schritt und tue was ich kann." "Ich schaffe es." "Das Leben ist leicht, beschwingt."

Anstatt zu hirnen - wie wir das in der Schweiz manchmal salopp nennen -, sagen Sie sich das nächste Mal vielleicht einfach: "Na und?!" oder "Es ist wie es ist."