Donnerstag, 7. Juni 2012

Gleichgewicht zum zweiten… noch mal Karl


Sie haben recht! Eine Dauerstimulanz wie bei Karl bedeutet mit der Zeit ebenfalls ein Gleichgewicht – jedoch ein völlig ungesundes. Das ist vermutlich die Krux an der Geschichte. 

Wie oft höre ich folgenden Satz? „Ich kann nicht mehr als eine paar Tage, eine Woche Urlaub nehmen, denn sonst werde ich müde. Das ist will ich nicht.“ Für Menschen wie Karl genügen eine Woche nicht, um ihr „System“ runter fahren zu können – um Ausgleich zu schaffen.  

Aber was passiert wenn er mal runter fährt?

Dann kommt die Müdigkeit , die ja eigentlich schon lange da ist - endlich kann sie sich zeigen. Sie macht Angst , denn sie bedeutet eine Bedrohung, nämlich ein „Raus aus dem Gleichgewicht der krank machenden Dauerstimulanz“. Er, der immer leisten muss, gönnt sich aus dieser Angst heraus keine Ruhe – Müdigkeit darf nicht sein!

Karl lebt ein ungesundes Ungleichgewicht. Er hat gelernt, das nur wertvoll und akzeptiert ist, wer nach  dem männliche Prinzip unentwegt leistet, macht, etwas tut…! Es gilt nur die-, derjenige etwas, die, der einen vollen Terminkalender vorzeigen kann und unermüdlich mit irgend etwas beschäftigt ist.

Fähigkeiten, wie annehmen können, geschehen lassen, inne halten, vertrauen – das weibliche Prinzip – ist nicht gefragt, erachtet man in unseren Breitengraden gar als minderwertig. Deshalb darf Müdigkeit unter keinen Umständen sein! In Momenten der Müdigkeit ist Karl mit seinen ungeliebten, deshalb ungelebten Schattenseiten konfrontiert – welche sehr wohl zu jedem Lebewesen gehören.

Was wenn Karl wirklich nicht mehr hochkäme....? Abgesehen davon muss man erst einmal aushalten, was für Gedanken hochkommen, wenn man zur Ruhe kommt. Halten Sie sich selbst und ihre (meits) ängstigenden Gedanken aus?
Nach dem Gesetz des Gleichgewichts ist es unerlässlich beide Seiten (Yin - Yang) in uns zu leben. Nur so sind wir natürlich fit und fähig unseren Alltag (leichter) zu bewältigen - vielleicht sogar geniessen zu können. Unser System strebt unablässig nach Ausgleich – keine Leistung ohne ausreichende Ruhe. Das eine gibt es auf Dauer ohne das andere nicht…  

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