Samstag, 8. Juni 2013

Chala Schuhe - unbegrenzte Freiheit für Zehen und Füsse

Meine Beine, mein Bindegewebe haben sich, seit ich möglichst oft Halbbarfuss- und Barfuss-Schuhe trage, sehr zum Guten verändert. Ich kriege kaum mehr blaue Flecke und die Celllulite, sprich Orangenhaut hat sich so nebenbei massiv zurück gebildet.

Meine Füsse geniessen die neu gewonnene Freiheit mehr und mehr! Gestern Abend beispielsweise sträubten sie sich vehement in meinen, kaum getragenen Ausgeh-Schuhen Platz zu nehmen.

Ich entschied mich daher für einen Kompromiss: in der Öffentlichkeit - ins Auto und Restaurant hin und zurück - mit Ausgeh-Schuhen. Ansonsten (unter dem Tisch) schnell weg damit! Dies obwohl ich in Appenzell kaum erstaunende Blicke aufgrund meiner nackten Füsse auf mich ziehen würde, denn in Appenzell ist das Barfuss gehen bei Jung und Alt nicht ungewöhnlich. Hier dürfen die Kinder sogar noch barfuss in die Schule gehen... (Ich schätze, ich brauche ein, zwei weitere Jahre, um es barfüssig ins Restaurant zu wagen.)

Die unangenehme Kehrseite am barfuss gehen, ist das Stöhnen und Ächzen meiner Zehen, Füsse, Schienbein- und/oder Oberschenkelmuskeln beim Tragen konventioneller Schuhe. Du hast richtig gelesen: Zeitweise empfinde ich Schmerzen am Schienbein- oder vorderen Oberschenkelmuskel, wenn ich Schuhe trage, die meine freiheits liebenden Füsse nicht goutieren. Selbst die, die ich vor ein paar Jahren noch als akzeptabel erachtete, erweisen sich heute als ein absolutes 'No go'! Was macht man da als Frau? Shoppen. ;-) und zwar (Barfuss-)Schuhe. Zum Glück wird das Angebot ständig grösser - zumindest in den wärmeren Jahreszeiten.


Mittwoch, 22. Mai 2013

Frühlingszeit - Barfusszeit! Ach wirklich?!

Anfangs Mai 2013 freute ich mich unsäglich auf das Barfuss-Wetter. Zu meiner Laune passend, verfasste ich einen entsprechenden Barfuss-Blogartikel. Damals glaubte ich noch an den Frühling. Doch heute...? Heute sieht die Sache etwas anders aus. 


Schnee bis in die Niederungen
Am Freitag soll wieder Schnee fallen - und das bis in die Niederungen! Was soll ich davon halten? Ich für mich, habe beschlossen dem Wetter so gut es geht zu trotzen. (Im Moment gelingt mir das noch.)
Für meine täglichen Jogging-Einheiten auf dem nahe gelegenen Sportareal, bin ich oben warm angezogen - beinahe wie im Winter - und unten gehe ich ohne, nämlich barfuss.


Barfuss im Regen
Auch das hat seinen Reiz. Solange ich mich bewege, spüre ich die Kälte nicht. Ich fühle mich total wohl: die nasse, fast schon matschige Finnenbahn, der triefende Rasen... Anschliessend in die beheizte Stube: Füsse waschen, trocknen, crèmen... Herrlich! Damit praktiziere ich sozusagen täglich eine Art Kneipp-Kur - nur ohne das Wasser treten. ;-)


Wie lange noch?
Den Fokus auf das legen, was man hat... (und nicht auf das, was man nicht hat.) Wie lange noch, schaffe ich diese Einstellung aufrecht zu erhalten?





Donnerstag, 2. Mai 2013

Frühlingszeit - e n d l i c h Barfusszeit!

Ich wage zu behaupten: Alle und alles sehnt sich in diesen Tagen nach dem Frühling. Selbst unsere Füsse tun es. Sie sehnen sich nach Freiheit – auf frische Luft und Bewegungsfreiheit. Es stinkt ihnen, immer in dicken Socken und dichten, unbeweglichen Schuhen zu stecken. Die steigenden Temperaturen laden ein, die dicken, dichten, hermetisch abgeschlossenen Winterstiefel mit leichteren, luftigen, bunten Schuhen auszutauschen. Endlich! Verpasse es nicht, aufzuspringen, auf den Barfuss-Zug. 

Das Barfuss gehen oder laufen ist in aller Munde. 
Dies freut mich ungemein, denn mein Herz schlägt schon seit Jahren für das Barfuss gehen. Jahr für Jahr nimmt er zu, der Barfuss-Trend. Da es nicht immer und überall möglich ist, die nackten Füssen zu zeigen und / oder weil es für Anfänger meist schmerzhaft ist ohne Sohlen-Schutz zu gehen, bringt die Schuh-Industrie immer mehr sogenannte Barfuss-Schuhe auf den Markt. Selbst gewöhnliche Schuhgeschäfte bewerben diese neuen Modelle.

Aber leider muss ich feststellen: Es werden Schuhe unter dem Deckmantel von Barfuss-Schuhen angepriesen, die diesen Namen nicht verdienen. 

Worauf muss ich beim Barfuss-Schuh-Kauf achten?
Achte darauf, dass sich die ganze Sohle von den Zehen über den Vorfuss, Mittelfuss und Ferse biegen lässt – längs und seitlich (Du kannst ihn wie einen Waschlappen auswringen.). Kurzum: Null-Fussbett, Null-Stützung und vor allem ungedämpfte Sohle. Für Beginner ist es vorteilhaft, einen Schutz zwischen Fuss und Boden zu tragen. Aufgepasst: Nicht sofort und stunden- lang mit dem ungewohnten „Schuh“ laufen. Für einen untrainierten Fuss ist es ungeheuer anstrengend die ganze Fussarbeit ohne Unterstützung selbst zu leisten. Die Fussmuskeln sind das nicht gewöhnt. Geübtere Barfuss-(Schuh-)Gänger sparen nach und nach an Sohle und steigern auch die Trainingseinheiten. Bis zu guter Letzt auf den billigsten und sitz perfektesten Schuh überhaupt umgestellt werden kann:
Auf deinen nackten Fuss nämlich – without Schuh – be you!


Noch Fragen?

Montag, 22. April 2013

Earthing vom Schönsten!

Dieses einladende Video zeigt eindrücklich die Wissenschaft und Kunst des Barfuss Laufens durch Dr. Mark Cucuzella. Ich könnte es x Mal am Tag anschauen... ;-)

Barefoot Running Style

A brief video developed by Dr. Mark Cucuzzella in association with Northward Advance on the science and art of barefoot running and what we are trying to teach- a Barefoot Running Style. For more information see Two Rivers Treads Center for Natural Running and Walking Site www.trtreads.org

Donnerstag, 18. April 2013

Hawaiianische Prinzipien

Uralte Weisheiten aus Hawaii in Worte gefasst. Somit tagtäglich in den Gedanken der Sprechenden. Etwas was wir hier in Europa mühsam erlernen und uns zusammenreimen müssen....

Mahalo Hawaii - Herzlichen Dank!

Samstag, 13. April 2013

Ein weiteres kleines Coaching-Wunder

Amygdala und Instabilität im Kniegelenk – Biokinematik und wingwave
„Ich kann die gegrätschte Biokinematik-Übung nicht machen“, teilte mir meine neue Biokinematik-Klientin im Eingangsgespräch mit. Dies war gestern ihr dritter PersonalTraining-Termin bei mir. Bereits nach so kurzer Zeit kann Frau K. bereits auf einige persönliche Erfolge und die dadurch zurück erlangte Zuversicht  und Lebensfreude zurückblicken. Ihr Ziel: Diesen Sommer wieder kleine Wanderungen unternehmen zu können. „Woran lag es?“ wollte ich wissen. 

„Je breiter ich stehe, desto instabiler werden meine Knie. Deshalb stehe ich entweder zu schmal oder ich höre zu früh auf zu trainieren. Das frustriert mich, macht mich unsicher. Im Kopf weiss ich ja, es kann nichts passieren. Doch irgend etwas in mir fordert mich unmittelbar auf, die Übung abzubrechen! Wissen Sie, ich habe in den vergangenen Jahren einige unangenehme Erfahrungen mit Luxationen (Verschiebung) erlitten. Ich möchte keinesfalls ein Risiko eingehen.“ 

„Das verstehe ich gut. Gehen wir folgendermassen vor: Sie zeigen mir, wie Sie die Übung machen. Anschliessend schauen wir weiter.“ Frau K. macht sich für die Übung bereit. „Breiter geht leider nicht. Ansonsten beginnen meine Knie sofort an zu wackeln… Ich verliere die Kontrolle – das macht mir Angst.“ Ich beruhige sie. 

Frau K. fährt fort, nimmt die Ausgangsstellung ein – breiter als zuvor und beginnt. Sekundenbruchteile später: Die Instabilität macht sich sofort bemerkbar. Frau K. hält diesen Zustand nicht aus, bricht sogleich ab.
Wir fahren mit der wingwave-Intervention weiter. Die Angst beim Üben etwas „kaputt zu machen“ sitzt tief. Ihre subjektive Empfindung der Angst auf der Skala, eine 8 – also sehr hoch. Nach lediglich einer Winksequenz meint sie erstaunt und sichtlich erfreut: „Jetzt ist sie weg, die Angst. Sie ist völlig irrelevant geworden. Ist das möglich?“ Nach meinen Erläuterungen wiederholt Sie die Übung ohne zu zögern – mit relativ breitem Stand, was im Fall von Frau K. wirklich schwierig ist. 

Als ob nichts gewesen wäre... 
Selbst für mich kaum fassbar: Frau K. führt die Übungen aus, als ob da nie etwas gewesen wäre. Kein Zeichen von Instabilität, Wackeln oder ähnliches! Zum ersten Mal gelingt es meiner Klientin, in der Übung zu bleiben und die arbeitenden Muskeln zu spüren, zu fühlen - was da in ihrem Körper abgeht. Sie geniesst es geradezu. Anschliessend ist sie hin und weg. „Da war nichts mehr. Keine Angst, absolut gar nichts mehr!“ Strahlende Augen, freudiger Blick… Diesen persönlichen Erfolg verankerten wir ebenfalls mit EMDR (Genussweben). Und dann: Wiederholte Sie gespannt die gleiche Übung - insgesamt vier Mal. Die Wiederholungen erwiesen sich als simple Sache. Frau K. strahlt über das ganze Gesicht. „Endlich spüre ich meine Muskeln. Bestimmt habe ich morgen Muskelkater. Schon lustig, dass ich mich auf einen Muskelkater freue. Damit weiss ich, dass ich gut trainiert habe.“

Wunderbar! Nicht zuletzt machen diese Erlebnisse meinen Job so unendlich spannend. Und ich darf diese Tätigkeit als Trainer und Coach tagtäglich ausüben und andere Menschen in Ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen. Ich bin unendlich dankbar und glücklich diesen Weg eingeschlagen zu haben!

Dienstag, 12. März 2013

Der winterliche Gemütlichkeits-Speck und ich

Seit Weihnachten befasse ich mich mit meinen zusätzlichen Kilos, die ich mir im Laufe des Winters zugelegt habe. 

Fast täglich führe ich Selbstgespräche, wenn ich mich morgens in meine Lieblingsjeans quetsche oder auf meinem Spaziergang spüre, dass sich meine Kleider in der Bewegung plötzlich fremd anfühlt. Ist die Hose beim letzten Waschgang eingegangen? Trage ich unter meiner Jacke einen dickeren Pulli als sonst? Wenn keine der beiden Varianten zutrifft, versuche ich mich selbst zu beruhigen „in meinem Alter ist das ganz ok – Wechseljahre und so. Das liegt in unserer Familie, in meinen Genen. Für mein  Alter sehe ich doch toll aus.“ Weiter geht es mit: „Im Winter nehmen die meisten Menschen zu – daher kommt doch der Ausdruck Winterspeck.“ Ich bin verblüfft über meine Auswahl an Ausreden, die sich mit den Jahren angesammelt hat. 

Diese Beschwichtigungs-Tour hält nicht lange an und mein innerer Moralapostel meldet sich energisch zu Wort:

  •   „Verzichte endlich auf diese ungesunden Kohlenhydrate! (Sind diese wirklich ungesund und unnötig? Ich weiss nur, dass ich im Winter friere, wenn ich auf Kohlenhydrate verzichte.)
  • Lass eine Mahlzeit weg! (Ich hasse das Hungergefühl. Einmal in diesem Gefühl drin, werde ich nie mehr satt.) 
  • Trinke keinen Alkohol mehr! (Kein genüssliches Anstossen auf Erfolge mehr?)
  • Suche dir eine geeignete Diät! (Diäten sind doch schädlich, die gibt es nicht!)“  
  • Nach Achim Peters Vortrag sieht eh alles nochmals anders.
    Er sagt, dass Übergewicht im Kopf beginnt, genauer im Gehirn.  ;-)
    „Sie sind nicht schuld an Ihrem Übergewicht . Verantwortlich ist der Energiebedarf Ihres Gehirns. Es ist ein Despot, der bestimmt, wann und wie viel wir essen. Kommt es in Versorgungsnotstand, können wir noch so entschlossen sein, eine Diät einzuhalten – unser egoistisches Gehirn wird etwas dagegen haben und seine Energieansprüche sogar gegen unseren Willen durchsetzen.“ (Buchumschlag-Text von „Das egoistische Gehirn“)

Und überhaupt:

Ich mag mich nicht ständig mit der Ernährung beschäftigen! Weder im Sinne von „Was ist gesund?“ noch „Wo spare ich Kalorien ein?“  
Da steigt auch schon die Wut in mir hoch, die mit selbst verurteilenden Glaubenssätzen einhergeht:  „Ich kann nicht durchhalten! Ich bin nicht diszipliniert! Ich bin viel zu large / weich! Diese Wut ist begleitet mit einem Unbehagen, im Sommer Mühe zu haben einen Berg hochzusteigen, und so weiter und so fort.  

Ach herrje, was soll ich bloss machen?
… mich schlank denken und fühlen?… mir vorstellen, wie ich mich fühle, wenn ich mein Wohlfühlgewicht zurückerlangt habe? Wie soll das gehen, wenn meine Lieblingshose im Sitzen klemmt?! … wenn ich meinen Bauch einziehen muss damit ich den obersten Knopf zukriege?
Tägliche Gewichts-Kontrolle? Grössere Kleidergrösse kaufen und mich so schlank fühlen? Anfangen auf einen Marathon – nein, realistischer wäre wohl Halbmarathon – zu trainieren? Mein Gewicht akzeptieren? Mich damit aussöhnen?

Fragen über Fragen. Möglichkeiten über Möglichkeiten. Doch was soll ich tun?? Welche der Methoden funktioniert schlussendlich bei mir? Ich weiss es nicht.
Ich weiss nur, dass der Frühling kommen wird: Und dann werde ich mich automatisch m an der frischen Luft aufhalten, mehr bewegen; Ich werde längere Trekking-Touren machen und leichter verdauliche Mahlzeiten zu mir nehmen...

Demnach nehme ich meinen Zustand an und vertraue darauf, dass ich es auch dieses Jahr ohne grosses Zutun schaffe, meinen winterlichen Gemütlichkeits-Speck wieder loszuwerden. 

Fortsetzung folgt… - im Frühjahr :-).

Sonntag, 24. Februar 2013

Wellness-Aufenthalt mit Nachhall: Gehstöcke überall

Wieso weiss immer noch nicht jeder, dass Füsse bzw. Zehen Platz brauchen?! Dass diese Muskeln, wie alle anderen Muskeln, benutzt und trainiert werden müssen? 

Während eines Kurz-Aufenthaltes durfte ich mich in einem gemütlichen Gesundheits- und Ferienhotel verwöhnen lassen. Die integrierte Privat-Klinik ist spezialisiert auf Nachbehandlung und Rehabilitation bei Verletzungen, Erkrankungen und Erschöpfungszuständen. 

Vermeintlich bequem:
Weiches Leder, bewegliche Sohle
jedoch viel zu eng im Zehenbereich!
Was mir als Barfuss-Coach unmittelbar ins Auge sticht, sind die zahlreichen Menschen jeden Alters mit Gehhilfen: überdurchschnittlich viele Gäste also mit Fuss-, Knie- oder Hüftproblemen. Bei genauerer Betrachtung fällt mir das „schlechte Schuhwerk“ auf, das trotz der Probleme getragen wird – zu eng im Bereich der Zehen (beliebte Ballerinas beispielsweise), teilweise mit hohen Absätzen und  meist mit unbeweglichen Sohlen. Eine Dame lässt es sich nicht nehmen, trotz Fuss-, respektive Beinproblemen und Gehstöcken mit hohen Absätzen zum Nachtessen zu erscheinen! Ich weiss, gesellschaftliche Normen „zwingen“ sie vermutlich solche Schuhe zu tragen – denn sie gehören zu einem gepflegten Erscheinungsbild.

Mein Blick schweift weiter auf diverse andere Füsse und deren Umhüllung: Mir fallen einmal mehr Senioren auf, die sich völlig unsicher und ohne jede Bodenhaftung durch die Räumlichkeiten bewegen – mir schaudert beinahe. Wie kann man mit derart deformierten Füssen stehen, geschweige denn gehen? Diese Füsse schreien bei jedem Schritt förmlich nach Freiheit. 


Viel Bewegungsfreiheit
für die Zehen von Merrell
Mit einem passenden Schuh (mit Bewegungsfreiheit im Zehenbereich und beweglicher Sohle, ohne Fussbett) und einem simplen, jedoch äusserst effektiven Training, welches man praktisch ohne Hilfsmittel überall durchführen kann, lässt sich extrem viel ausrichten – sei es um eine Operation zu verhindern oder nach einer Operation wieder schnell fit zu werden. 





Hier eine meiner neuesten Klientinnen-Stimme von N. Kneubühler zum Thema:

SoleRunner -
erstklassiges
Barfuss-Gefühl
„Liebe Désirée, es geht mittlerweile schon sehr gut. Ich würde sagen im Moment ist mein Fuss zu ca. 98% wieder gesund. Ich kann nun auch wieder eine Stunde mit dem Hund laufen gehen, was zusammen mit Deinen Übungen und Hinweisen dann nicht wieder zu mehr Schmerzen, sondern eher zu einer weiteren Verbesserung führt (man bedenke, dass ich vorher ca. 4 Monate lang nicht mehr zu Fuss mit dem Hund ging, weil ich sonst jeweils nachher wieder mehr Schmerzen hatte). Morgen fängt mein neuer Job an und ich bin froh diesen nicht hinkend antreten zu müssen ... und auch sicher, dass die letzten 2 % bald auch gesund sein werden ...“

Mittwoch, 13. Februar 2013

Resilienz - Widerstandskraft

Intuitive Verarbeitung eines einschneidenden Erlebnisses 


„Du darfst jetzt Feierabend machen.“ „Nein, das kann ich nicht. Es fühlt sich für mich einfach nicht stimmig an.“ Diese letzten Bildern von dem gerade verstorbenen Herrn Schurter (Name geändert) wollte die junge Pflegfachfrau nicht nach Hause tragen. 

Zusammen mit ihren Teamkolleginnen erledigt sie so dann ruhig und achtsam die letzten „Handlungen“ die nötig sind, um sterbliche Überreste für den letzten Gang hübsch herzurichten, wie waschen, kämmen, ankleiden. Ein Ritual, welches nicht nur für die Angehörige von Wichtigkeit sind, wie sich später herausstellte.


Was zuvor geschah: 

 

Als die junge Frau das Krankenzimmer von Herrn Schurter betritt, spürt sie sogleich, dass etwas nicht stimmt. Der Blick des Kehlkopfkrebs erkrankten Patienten erfasst sie nicht mehr, er ging sozusagen durch sie hindurch. Herr Schurter scheint weit weg – sein Atmen fliesst hörbar schwer. Wie kann ich seine Atmung bloss unterstützen? fragt sie sich selbst. Ohne zu zögern, setzt sie sich auf das Bett des Patienten, nimmt ihn in ihre Arme, hebt ihn leicht hoch und dreht ihn dann etwas zur Seite. Diese Stellung verschafft Herrn Schurter tatsächlich eine gewisse Erleichterung. 

Trotz dieser Hilfestellung verschied Herr Schurter kurz darauf ohne wieder sein Bewusstsein zu erlangen... 

Mit einer kurzen wingwave-Intervention überprüfte ich mit meiner Klientin die verschiedenen Sequenzen dieses Erlebnisses – schliesslich begleitete die junge Frau zum ersten Mal jemanden so hautnah in den Tod.
Ich muss gestehen, ich war überrascht, weil es kaum etwas zu winken gab. Für mich ist klar, es waren diese letzten Handlungen am Leichnam, welche meiner Klientin halfen das einschneidende Erlebnis auf natürliche Art und Weise zu verarbeiten.

Das beschriebene Beispiel zeigt, wie richtig und wichtig es ist auf seine innere Stimme - seine Intuition - zu hören und darauf zu vertrauen. Anstatt Feierabend zu machen, sorgte die junge Pflegfachfrau für sich selbst und tat nicht zuletzt auch für die Hinterbliebenen etwas sehr Wertvolles.

Montag, 21. Januar 2013

Blumentopf und Bier

Was haben diese Gegenstände mit dem Leben zu tun?

Ein Professor stand vor seiner Philosophie-Klasse und hatte einige Gegenstände vor sich. Als der Unterricht begann, nahm er wortlos einen sehr grossen Blumentopf und begann diesen mit Golfbällen zu füllen. Er fragte die Studenten, ob der Topf nun voll sei. Sie bejahten es. 

Dann nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete diese in den Topf. Er bewegte den Topf sachte, und die Kieselsteine rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei. Sie stimmten zu. 

Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen Freiraum. Er fragte wiederum, ob der Topf nun voll sei. Die Studenten antworteten einstimmig: "Ja."

Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor und schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten. 

"Nun", sagte der Professor, als das Lachen langsam nachließ, "ich möchte, dass Sie diesen Topf als die Repräsentation Ihres Lebens ansehen. 
Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche, falls in Ihrem Leben alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, Ihr Leben trotzdem noch erfüllen würden. 
Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit, Ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand ist alles andere, die Kleinigkeiten. 

Falls Sie den Sand zuerst in den Topf geben", fuhr der Professor fort, "hat es weder Platz für die Kieselsteine noch für die Golfbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten Sie auf die Dinge, welche Ihr Glück gefährden. Spielen Sie mit den Kindern. Nehmen Sie sich Zeit für eine medizinische Untersuchung. Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es wird immer noch Zeit bleiben, das Haus zu reinigen oder Pflichten zu erledigen. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur Sand."

Einer der Studenten hob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier repräsentieren solle. Der Professor schmunzelte: "Ich bin froh, dass Sie das fragen. Es ist dazu da, Ihnen zu zeigen, dass, egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es immer noch Platz hat für ein oder zwei Bierchen."


Quelle: FONDSSHOP Kaiserslautern