Sonntag, 24. Februar 2013

Wellness-Aufenthalt mit Nachhall: Gehstöcke überall

Wieso weiss immer noch nicht jeder, dass Füsse bzw. Zehen Platz brauchen?! Dass diese Muskeln, wie alle anderen Muskeln, benutzt und trainiert werden müssen? 

Während eines Kurz-Aufenthaltes durfte ich mich in einem gemütlichen Gesundheits- und Ferienhotel verwöhnen lassen. Die integrierte Privat-Klinik ist spezialisiert auf Nachbehandlung und Rehabilitation bei Verletzungen, Erkrankungen und Erschöpfungszuständen. 

Vermeintlich bequem:
Weiches Leder, bewegliche Sohle
jedoch viel zu eng im Zehenbereich!
Was mir als Barfuss-Coach unmittelbar ins Auge sticht, sind die zahlreichen Menschen jeden Alters mit Gehhilfen: überdurchschnittlich viele Gäste also mit Fuss-, Knie- oder Hüftproblemen. Bei genauerer Betrachtung fällt mir das „schlechte Schuhwerk“ auf, das trotz der Probleme getragen wird – zu eng im Bereich der Zehen (beliebte Ballerinas beispielsweise), teilweise mit hohen Absätzen und  meist mit unbeweglichen Sohlen. Eine Dame lässt es sich nicht nehmen, trotz Fuss-, respektive Beinproblemen und Gehstöcken mit hohen Absätzen zum Nachtessen zu erscheinen! Ich weiss, gesellschaftliche Normen „zwingen“ sie vermutlich solche Schuhe zu tragen – denn sie gehören zu einem gepflegten Erscheinungsbild.

Mein Blick schweift weiter auf diverse andere Füsse und deren Umhüllung: Mir fallen einmal mehr Senioren auf, die sich völlig unsicher und ohne jede Bodenhaftung durch die Räumlichkeiten bewegen – mir schaudert beinahe. Wie kann man mit derart deformierten Füssen stehen, geschweige denn gehen? Diese Füsse schreien bei jedem Schritt förmlich nach Freiheit. 


Viel Bewegungsfreiheit
für die Zehen von Merrell
Mit einem passenden Schuh (mit Bewegungsfreiheit im Zehenbereich und beweglicher Sohle, ohne Fussbett) und einem simplen, jedoch äusserst effektiven Training, welches man praktisch ohne Hilfsmittel überall durchführen kann, lässt sich extrem viel ausrichten – sei es um eine Operation zu verhindern oder nach einer Operation wieder schnell fit zu werden. 





Hier eine meiner neuesten Klientinnen-Stimme von N. Kneubühler zum Thema:

SoleRunner -
erstklassiges
Barfuss-Gefühl
„Liebe Désirée, es geht mittlerweile schon sehr gut. Ich würde sagen im Moment ist mein Fuss zu ca. 98% wieder gesund. Ich kann nun auch wieder eine Stunde mit dem Hund laufen gehen, was zusammen mit Deinen Übungen und Hinweisen dann nicht wieder zu mehr Schmerzen, sondern eher zu einer weiteren Verbesserung führt (man bedenke, dass ich vorher ca. 4 Monate lang nicht mehr zu Fuss mit dem Hund ging, weil ich sonst jeweils nachher wieder mehr Schmerzen hatte). Morgen fängt mein neuer Job an und ich bin froh diesen nicht hinkend antreten zu müssen ... und auch sicher, dass die letzten 2 % bald auch gesund sein werden ...“

Mittwoch, 13. Februar 2013

Resilienz - Widerstandskraft

Intuitive Verarbeitung eines einschneidenden Erlebnisses 


„Du darfst jetzt Feierabend machen.“ „Nein, das kann ich nicht. Es fühlt sich für mich einfach nicht stimmig an.“ Diese letzten Bildern von dem gerade verstorbenen Herrn Schurter (Name geändert) wollte die junge Pflegfachfrau nicht nach Hause tragen. 

Zusammen mit ihren Teamkolleginnen erledigt sie so dann ruhig und achtsam die letzten „Handlungen“ die nötig sind, um sterbliche Überreste für den letzten Gang hübsch herzurichten, wie waschen, kämmen, ankleiden. Ein Ritual, welches nicht nur für die Angehörige von Wichtigkeit sind, wie sich später herausstellte.


Was zuvor geschah: 

 

Als die junge Frau das Krankenzimmer von Herrn Schurter betritt, spürt sie sogleich, dass etwas nicht stimmt. Der Blick des Kehlkopfkrebs erkrankten Patienten erfasst sie nicht mehr, er ging sozusagen durch sie hindurch. Herr Schurter scheint weit weg – sein Atmen fliesst hörbar schwer. Wie kann ich seine Atmung bloss unterstützen? fragt sie sich selbst. Ohne zu zögern, setzt sie sich auf das Bett des Patienten, nimmt ihn in ihre Arme, hebt ihn leicht hoch und dreht ihn dann etwas zur Seite. Diese Stellung verschafft Herrn Schurter tatsächlich eine gewisse Erleichterung. 

Trotz dieser Hilfestellung verschied Herr Schurter kurz darauf ohne wieder sein Bewusstsein zu erlangen... 

Mit einer kurzen wingwave-Intervention überprüfte ich mit meiner Klientin die verschiedenen Sequenzen dieses Erlebnisses – schliesslich begleitete die junge Frau zum ersten Mal jemanden so hautnah in den Tod.
Ich muss gestehen, ich war überrascht, weil es kaum etwas zu winken gab. Für mich ist klar, es waren diese letzten Handlungen am Leichnam, welche meiner Klientin halfen das einschneidende Erlebnis auf natürliche Art und Weise zu verarbeiten.

Das beschriebene Beispiel zeigt, wie richtig und wichtig es ist auf seine innere Stimme - seine Intuition - zu hören und darauf zu vertrauen. Anstatt Feierabend zu machen, sorgte die junge Pflegfachfrau für sich selbst und tat nicht zuletzt auch für die Hinterbliebenen etwas sehr Wertvolles.